Aus aktuellem Anlass – so beginnen die Fernsehstationen die Ansagen von Programmänderungen, meist im Zusammenhang mit Katastrophen oder mit dem Ableben großer Personen. In den letzten Tagen und Wochen hat es eine ganze Reihe dieser ‚aktuellen Anlässe‘ gegeben, es sind eine ganze Reihe interessanter Personen gestorben.
In den letzten Tagen habe ich dementsprechend auch von mehreren dieser Personen Bücher zu verpacken gehabt – und zu zweien, die ich nicht verpacken musste, habe ich Bücher herausgesucht.
1) Richard Kiel
Der ‚Beißer‘ (seine bekanntreste Rolle, in den James-Bond-Filmen Der Spion der mich liebte und in Moonraker) war eigentlich Mathematiklehrer und litt an der Hormonstörung Akromegalie, die zu seinem Riesenwuchs geführt hatte. Er war wohl der beliebteste Handlanger in den James-Bond-Filmen – so populär, dass er in zwei Filem auftauchen durfte. Normalerweise war es das Schicksal der Bösewichter und ihrer Handlanger, beim Filmende abzutreten.
Er lag nach einem Beinbruch im Krankenhaus, über die Todesursache ist nichts bekanntgegeben worden. Am heutigen Samstag, den 13. September wäre er 75 Jahre alt geworden.
2) Joan Rivers
Die amerikanische Komikerin starb Anfang des Monats im Alter von 81 Jahren in einem künstlichen Koma, in das sie versetzt worden war, als bei einer Stimmbandoperation ihre Atmung ausgesetzt hatte. Ihr großer Durchbruch war wohl ein Auftritt in der Tonight Show von Johnny Carson, bei der letzterer Atemprobleme vor lauter Lachen bekam. Später wurde sie sogar Ersatzmoderatorin und hatte ihre eigene Show.
Bekannte Filme mit ihr waren Spaceballs, Die Muppets erobern Manhatten und Serial Mom.
Ich habe hier ihren einzigen Krimi herausgesucht.
3) Peter Scholl-Latour
Mit ihm und seinen verständlichen Analysen der Krisen und Politik vor allem im Nahen und Fernen Osten bin ich sozusagen aufgewachsen. In den 70er und 80er Jahren galt er als der Experte auf den Gebieten Arabien und Islam schlechthin.
Seine journalistische Vita liest sich teilweise wie ein Who’s Who der Journalistik. So war er unter anderem als Programmdirektor verantwortlich für das Schulfernsehen des WDR und die Einführung der Sach- und Lachgeschichten, aus denen sich später die Sendung mit der Maus entwickelte. Auch Das Millionenspiel fiel in diese Zei8t und Verantwortlichkeit.
Von den Büchern Scholl-Latours ist in den letzten Tagen vor allem dieses über meinen Tisch gegangen. Aber auch sein letztes Werk, Der Fluch der bösen Tat, habe ich schon wiederholt gesehen. Das Buch ist erst nach seinem Tod erschienen.
4) Joachim ‚Blacky‘ Fuchsberger
Bdekannt wurde er vor allem durch die Edgar-Wallace-verfilmungen, berühmt dann durch Shows wie Auf Los Geht’s Los und später durch seine Talkshows (Heut‘ abend)
Ich glaube, man muss über ihn nicht viel schreiben: Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass irgend jemand bei dem Namen nicht weiss, um wen es geht…
Am Tag, an den die Meldung von seinem Tod durch das Radio kam (mich hat sie auf dem Weg zur Arbeit überrascht) habe ich bereits die ersten Exemplare dieses Buchs verpackt, und sehe es seither auch regelmäßig wieder…
Alle vier haben uns viel Vergnügen gemacht. Requiescant in pace.